„Ich hab mir mit
meiner Esserei am Wochenende wieder alles kaputtgemacht“. Anke geht hart mit sich ins Gericht. Sie ist schuld. Wenn sie nur mehr Selbstdisziplin hätte. Wenn sie sich nur ein bisschen mehr
zusammenreißen würde, dann wäre sie längst schlank“. „Wolltest du dir schaden?“, frage ich zurück. Nein, natürlich nicht, das glaubt sie auch nicht. Aber sie ist verzweifelt über ihre jahrelange
Selbstsabotage.
„Unser Nervensystem kennt keine Selbstsabotage“ schreibt Nicole Jane Hobbs. „Es weiß nur, wie es in den Überlebensmodus wechselt, wenn es eine potenzielle Bedrohung wahrnimmt“.
Wer so hart mit sich ins Gericht geht wie Anke, braucht keine Feinde mehr. Wenn du wieder einmal merkst, dass dein Essverhalten durch deine Gefühle beeinflusst wurde, Überforderung, Müdigkeit,
Stress, Belohnung, verzeih dir. Du wolltest dir nicht schaden. Was du leistest, geht auf keine Kuhhaut!
Immerhin hat Essen dich davor bewahrt, auszuflippen. Sei dir selber gnädig. Und dann überleg dir neue Strategien, die deiner strapazierten Seele gut tun. Wie wäre es mit einer
Wohlfühlliste?
Wir geben dir 50 Beispiele. Setze die Liste fort und plane täglich ein paar dieser Aktivitäten in deinen Alltag ein.
1) Spazieren gehen, joggen oder walken
2) Bibellesen
3) Entspannungsübung
4) Ein Buch lesen
5) Beten
6) Freunde treffen
7) Mit einer Freundin oder einem Freund telefonieren
Schaumbad mit Kerzenschein und Duftöl, evtl. einer Lektüre
9) Im Lieblingsstuhl entspannen
10) Handarbeiten
11) Tipp zum Chatten/Internet: Wecker stellen und Rechner ausmachen, wenn die Zeit um ist.
12) Kochen/Backen
13) Sich in die Sonne setzen, Augen schließen und die warmen Strahlen auf der Haut genießen
14) Eine Gesichtsmaske, dabei hinlegen, entspannen und sich bewusst an etwas Positives erinnern
15) Eine Tasse Tee aus der Lieblingstasse trinken
16) Eine Orange ganz bewusst und sinnlich schälen und essen
17) Ein Saunabesuch
18) Malen
19) Trampolinspringen mit passender Musik
20) Eine Dusche mit einem besonderen Duftduschgel nehmen, danach mit einer besonders gut riechenden Bodylotion eincremen
21) Katze oder Hund streicheln
22) Singen
23) Ein Musikinstrument spielen
24) Bewusst Musik hören, nicht nebenbei. Je nach Stimmung Liedermacher oder Klassik, Anbetungsmusik oder Rock-Pop
25) Mal wirklich fünf Minuten Ruhe haben, ohne Kind und Telefon und ohne an die nächsten Dinge zu denken
26) Liebe Grüße, die man als Briefe oder Karten erhalten hat, lesen
27) Ohne Zeitdruck etwas im Garten wühlen
28) Eine Ecke in der Wohnung umstellen und schön gestalten
29) Eine Zeit mit dem Ehemann oder der Ehefrau verbringen, ohne irgendwelche organisatorischen Dinge zu besprechen
30) Mit den Kindern abends oder am Wochenende Karten spielen
31) Kreuzworträtsel oder Sudoko
32) Einen Lieblingsfilm/DVD aussuchen und abends ansehen
33) In einer Zeitschrift blättern
34) Auf dem Balkon ein paar Minuten die ruhige Nacht genießen
35) Filmmusik von Ihrem Lieblingsfilm hören
36) Ein Fotoalbum mit alten Fotos der Kinder, Urlaub oder anderen Ereignissen anschauen
37( In einer Mappe schöne Bilder oder Texte sammeln. In einer ruhigen halben Stunde durchblättern und stöbern
38) 20 Minuten Mittagsschläfchen – so oft es geht oder sogar regelmäßig
39) Tanzkurs mit Ihrem Mann oder Ihrer Frau
40) Ein Kinoabend mit Freunden
41) Abends um 20.00 Uhr in den Schlafanzug springen, sagen "Feierabend, bin nicht mehr zu sprechen" und dann ein schönes Buch lesen
42) Massage
43) Stadtbummel
44) Einen Brief per Hand schreiben und schön gestalten
45) Einen Vormittag mit einer Freundin oder einem Freund beim Frühstück verbringen
46) Tanzen
47) Handwerken
48) Einfach nur dasitzen aus dem Fenster schauen und ein bisschen rumträumen. Obwohl da ein Berg Wäsche liegt der gebügelt werden möchte …
49) Tagebuch schreiben
50) Nichts tun – gar nichts